Die wichtigsten Kennzahlen der Abfallwirtschaft übersichtlich dargestellt.
Wohlstand
Der Wohlstand hat in der Schweiz seit 1992 stark zugenommen. Dieser Einfluss-Indikator ist wichtig, um die Relation vom Abfallaufkommen zum Wohlstand zu zeigen (siehe Indikator Abfallintensität).
Wohnbevölkerung
Die Wohnbevölkerung ist weit weniger stark gewachsen wie der Wohlstand. Die Wohnbevölkerung ist ein wichtiger Einfluss-Indikator hinsichtlich der Abfallmengen Total und je Kopf (siehe Indikator Abfallaufkommen).
Abfallaufkommen
Weitaus das grösste Abfallaufkommen machen die Bauabfälle aus. Bei diesen sind die Aushubmengen nicht enthalten. Wären diese berücksichtigt, steigt der Anteil Bauabfälle sogar auf 82%, bzw. sinkt der Anteil Siedlungsabfälle auf 8%.
Siedlungsabfall
Die Siedlungsabfälle haben weniger stark zugenommen als der Wohlstand, jedoch stärker als die Wohnbevölkerung. D. h. der Pro-Kopf-Anfall ist gestiegen. Es bleibt abzuwarten, was die neue Definition in der VVEA für einen Einfluss auf die Statistik haben wird.
Siedlungsabfall
Der Pro-Kopf-Anfall ist gestiegen, stagniert aber in den letzten Jahren auf hohem Niveau. Die Vergleichbarkeit mit dem Ausland ist nur bedingt sinnvoll: Unterschiede im Erfassungsgrad, Definition wie z.B. Gewerbeanteil, Wohlstand, Zusammensetzung Wirtschaft etc.
Separatsammlung
Erfreulicherweise hat die Separatsammlung stärker zugenommen als die Abfallmengen. Die Mehrmengen im Abfallaufkommen konnten grösstenteils der stofflichen Verwertung zugeführt werden (vgl. Indikator Abfallintensität).
Separatsammlung
Die Separatsammelmenge aus Haushalten pro Person hat sich seit 1992 nahezu verdoppelt und verblieb in den letzten 5 Jahren auf etwas mehr als 350kg.
Abfallintensität
Seit ein paar Jahren stagnieren die Abfallmengen bei leicht steigendem BIP. Dies zeigt eine gewisse Entkopplung in Relation zum Wohlstand, nicht aber je Kopf.
Zeitreihe
Als positiver "Ausreisser" ist hier die Separatsammlung zu sehen, die sich seit 1992 erfreulicherweise verdoppelt hat.
Verwertungsart
Die Entwicklung ist sowohl in der EU wie auch in der Schweiz erfreulich: In der Schweiz ist das Deponieren unbehandelter Abfälle aber seit rund 20 Jahren schon verboten. Wo das Optimum ist, bleibt offen, die EU definiert das Ziel jedoch bei 65%.
Verwertung Siedlungabfall
Gut die Hälfte der Siedlungsabfälle werden separat gesammelt und stofflich verwertet. Die Quote allein sagt noch nichts über hochwertiges Recycling und den erzielten Umweltnutzen aus. Dafür ist der Umweltnutzen z.B. in Umweltbelastungspunkten UBP als Haupt-Indikator relevant.
KVA Wirkungsgrad
Auch die thermische Verwertung in Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) hat stark an Wirkung zugelegt, was den ökologischen Nutzen der Siedlungsabfallverwertung insgesamt seit 1992 signifikant erhöht.
Umweltnutzen Recycling
Der Umweltnutzen durch das Recycling hat sich seit 1992 um den Faktor 3.3 vergrössert. Dies nicht nur aufgrund der Mehrmengen, sondern auch durch die Optimierung der Verwertung.
Das Recycling spart heute in etwa so viel Umweltbelastung ein, wie 65 % des gesamtschweizerischen Heizölverbrauchs generieren, ca. 12 Mio. Ölfässer zu je 200l.
Kosten Recycling
Die Separatsammlung und Verwertung der Siedlungsabfälle kosten pro Jahr und Kopf ca. CHF 63 (vorgezogene Beiträge und Kosten weiterer Fraktionen wie Grüngut). Dies bedeutet Kosten von CHF 0.16/kg.
Öko-Effizienz
Recycling ist kein Selbstzweck, sondern soll die Umweltbelastung reduzieren. Dass das Recycling einen beachtlichen Umweltnutzen bringt, steht ausser Frage. Die Öko-Effizienz zeigt darüber hinaus die Kosten für den erreichten Umweltnutzen. Dies ist für die Weiterentwicklung der Recycling-Systeme ein wesentlicher Haupt-Indikator.
Separatsammlung
Die Sammelmenge pro Person hat gegenüber 1992 signifikant zugenommen. Die Einführung und der Ausbau der einzelnen Recycling-Systeme sowie die grosse Teilnahme und Akzeptanz der Bevölkerung haben dies ermöglicht. Auch Werkzeuge wie die verursachergerechte Sackgebühr haben ihren Anteil am Erfolg.
Separatsammlung
Alle Wertstofffraktionen haben zur deutlichen Zunahme der Separatsammlung beigetragen. Sammelfraktionen wie Papier und Grüngut tragen ca. 70% der Sammelmenge bei.
Potential-Index Recycling
Das geschätzte Potential (Kehrichtsackanalyse 2012, BAFU) zur stofflichen Verwertung aus dem Kehrichtsack beträgt auf die Gesamtenge Siedlungsabfall 5,6%, auf die Menge heute separat gesammelt 11%. Schlüssel für mehr Recycling ist die bessere Kreislauffähigkeit.